Wenn Worte zu Wurzeln werden

Mit "Bitter-Süss" legt Monika-Marie Finke ihr erstes Buch vor: Gefühle werden beim Namen genannt, Fotos gönnen den Augen kleine Ruhe-Oasen. "Natürlich auch eine Form des Striptease"

Von Birgit Schlieper

Lüdenscheid - Ganz am Anfang steht ein Text, ein kurzer Text, der den Weg weist:

"Sauge Gefühl auf

wie eine Sonne

blähe mich schwer

bis ich explodiere

mit Worten".

Das ist eines der ersten Gedichte in dem Buch, das Monika-Marie Finke just publiziert hat. Sie explodiert wahrlich mit Worten, auch mit Bildern. Doch diese Explosion hat keine zerstörerische Kraft, wirkt eher befreiend, und zwar für die Autorin und den Leser. Im "Seltmann & Hein Verlag" hat Monika-Marie Finke - unter dem Autorennamen Monika-Marie Rossa - just ihr erstes Buch publiziert. Und die ersten Verkaufszahlen lesen sich gut. Doch die Schriftstellerin versucht ihre Träume ein bisschen zu deckeln, nicht zu schnell zu viel zu träumen.

Es ist zwar ihr erstes Buch, aber natürlich kein Anfang. Sie schreibt, seitdem sie es kann. "Natürlich mussten sich die Gedichte am Anfang reimen. Das wurde uns schließlich so beigebracht", lacht sie bei der Erinnerung an die literarischen Geh-Versuche von einst. Doch schnell ließ sie die Zwangsjacke Reim hinter sich. "Es ist für Kinder und Jugendliche auch so schon schwierig genug, die Worte zu finden, die die Gefühle beim Namen nennen", sagt sie. Der Wunsch, Gefühle zu äußern, ist in ihr verwurzelt. Sie hat viele Wege versucht. Klavier wollte sie gerne spielen. "Doch wir lebten damals in einer Neubau-Wohnung in der ehemaligen DDR. Ein Klavier war zu laut. Also bekam ich eine Flöte. Eine grässliche Blockflöte", erinnert sie sich weiter. Sie hat es mit Tanz versucht und war zu groß. Auch die Malerei hinterließ keinen Eindruck der Ausdrucksform. Immer wieder landete sie bei Worten. Bei Gedichten, Geschichten, Aphorismen. "Ob ich schreiben will, weiß ich gar nicht. Ich muss es einfach tun", erläutert sie.

Manchmal sind es äußere Eindrücke, mal innerer Druck, und der Stift kratzt über das Papier. In allen Gedichten und Geschichten, die Monika-Marie Finke nun in "Bitter-Süss" publiziert hat, steckt viel von der Person, der Persönlichkeit der Schreiberin. "Natürlich ist es auch eine Form des Striptease, des Öffnens", gibt sie zu. Doch fehlenden Mut habe sie sich noch nie vorwerfen können. Ihre Sätze und Metaphern kommen an Ängsten vorbei, an Sorgen, an Träumen und Hoffnungen. Und immer steckt sehr viel Energie in den Worten. Energie, die in beide Richtungen drängen kann. "Ich kann nur das Gute des Lebens haben, wenn ich auch das Schlechte in Kauf nehme", so Monika-Marie Finke. "Ich will nicht nur sein, ich will leben. Und dazu gehören immer beide Seiten", fügt sie an. Sie lebt diese Seiten nicht nur, sie nimmt sie wahr und an. Sie gibt ihren Sehnsüchten und Träumen Namen, und das immer etwas atemlos. Es scheint, als versuche sie immer noch ein paar Sekunden extra, ein paar Augenblicke mehr in eine Minute zu pressen. Manchmal folgt sie auch einfach den Worten, lässt sich auf ein Spiel, auf eine Wanderung durch die Worte ein. Und so findet sie das Wort "Suchen", das sich in den Buchstaben versteckt. Und manchmal nehmen die Redewendungen auch eine überraschende Wendung. Und so heißt es zum Beispiel:

"Wenn Fragezeichen

erwachsen werden

sind sie gerade

Ausrufezeichen"

So viel hat sie im Laufe der Jahre geschrieben. Und so sei der schwierigste Prozess beim Erstellen des Buches eigentlich die Auswahl der Gedichte und Geschichten gewesen. Garniert werden die Texte mit Fotografien, die auch von der Kiersperin stammen. "Die habe ich einfach aus meiner Fotokiste gezogen", gibt sie unumwunden zu. Und was sie da herausgefischt hat, ist erstaunlich. Es sind im wahrsten Sinne Momente, eingefangene Augenblicke: Mal ein "verweintes" Regenfenster, mal ein Wurzelwerk am warmen Waldboden, mal ein Sonnenstrahl, der sich durch das Laubdach bohrt. "Ich wollte dem Leser einen Moment Ruhe bei der Lektüre gönnen", erläutert sie. Und so lebensfroh sie auch wirkt, auch sich selber gönnt sie ab und zu diese Ruhe, zum Beispiel in der Kirche. Schon als kleines Mädchen sei sie fasziniert von der Ruhe und der Kraft der Kirchen gewesen. "Und das in der DDR", lacht sie. Sie hat keinen strafenden Gott kennen gelernt, eher einen Gesprächspartner. "Und manchmal gibt er mir Antworten, die ich noch nicht verstehe. Aber irgendwann erschließt sich immer der Sinn", sagt sie. Manchmal hadert sie mit sich selbst. Mit den Texten nie. "Entweder ich mag sie oder sie kommen weg. Ich kann nicht stundenlang an einem Gefühl formulieren." Die meisten Leser, die ihr Buch schon haben, mögen es jedenfalls. Und es sind erstaunlicherweise wirklich eher Leser. "Viele Männer haben sich positiv geäußert, obwohl ich eigentlich dachte, dass es ein reines Frauenbuch ist", wundert sie sich. Aber auch, wenn jemand das Buch sofort wieder zuklappt, ist Monika-Marie Finke nicht böse. Sie will nicht vermitteln. "Der Text berührt oder berührt gar nicht. Dazwischen gibt es nichts", ist sie sich klar. Ein Urteil kann nie heißen "nett" oder "schön". Aber ihre Gedichte können Gedanken in Gang setzen, und das möchte die Kiersperin auch mit Lesungen und Ausstellungen. Schon mehrere sind in Sachsen-Anhalt und Thüringen geplant, im Märkischen Kreis knüpft sie gerade Kontakte. Zu haben ist "Bitter-Süss" (ISBN 3-934687-12-1), und zwar in Lüdenscheid in der Buchhandlung Stier, bei Eckardt, bei Beucker und in der Thalia-Buchhandlung. In Kierspe ist es bei "Timpe" und bei "Bücher & Bytes" erhältlich, in Meinerzhagen in der Buchhandlung "Schmitz.

Lüdenscheider Nachrichten vom 26.2.2003

Gefühle, die wie Brenneisen sein können

Monika-Marie Finke liest im Rathaus aus ihrem Erstlingswerk "Bitter Süss"

Von Ruth Fischer

Kierspe - "Zeit schlage deine Flügel langsamer...", poetisch spricht Monika-Marie Finke, mit Künstlernamen Monika-Marie Rossa, in einem ihrer Gedichte die dahineilenden Jahre an, meint das zunehmende Alter, auch ihr eigenes. Bald wird sie fünfzig, "Das ist nun mal so," hat ihre Mutter schon zu ihren Kinderzeiten gesagt. Dieser Satz hat die Autorin noch oft beschäftigt und zum Schreiben angeregt. Sie hat Gedichte und Geschichten in ihrem Erstlingswerk "Bitter Süss" aufgeschrieben, eigene Fotos, vielfach Momentaufnahmen, thematisch passend dazu geordnet und somit eins mit dem anderen erklärt. Am Freitagabend las sie im großen Sitzungssaal des Rathauses aus dem im Februar erschienenen Buch, musikalisch unterstützt von ihrer Nichte Sahra Finke, die bei Jugend musiziert den ersten Preis gewann. Auf der Querflöte spielte die Elfjährige sehr musikalische Stücke von Vivaldi, Jan Harnell und Benny Andersen. An diesem Abend konnten die Besucher auch die vergrößerten vierzehn Fotografien des Buchs in einer Ausstellung anschauen. Kerzen in den Fenstern und romantische Dekoration sorgten für den passenden Rahmen.

Die Autorin hat in ihrem Buch sehr viel Autobiografisches verarbeitet. Sie zeichnet den Weg einer Frau, der gesäumt ist von Liebe, Sehnsucht, Schmerz und Hoffnung. Sie schreibt präzise, knapp und dennoch gefühlvoll und romantisch, von Gefühlen, die gegen den Verstand stehen, manchmal wie Brenneisen sind. Von erfreulichen und von enttäuschenden Ereignissen berichtet sie. "Im Sturm des Lebens suche ich schöne Augenblicke", gesteht Monika-Marie Finke, denn graue Regentage machen auch ihr zu schaffen. Die Schriftstellerin aus Leidenschaft und Fotografin dazu schildert erlebte und erdachte Begebenheiten mit leisen Worten sehr anschaulich, der Leser oder Zuhörer findet sich selber darin wieder. Immer wieder schwirren ihr Storys durch den Kopf und gern gibt sie sie preis. Zum Beispiel beobachtete sie vor kurzem im Cafe in Lüdenscheid eine junge Frau am Tisch gegenüber. Man lächelte sich zu, nahm Blickkontakt auf, doch bald wurde klar: das Gegenüber ist taubstumm. Mit Zeichensprache und Gesten erfuhren beide dennoch viel voneinander. Der Tag war gerettet durch die kurzen, aber beeindruckenden Minuten.

Erst vor drei Jahren kam die Schriftstellerin durch ihren jetzigen Mann nach Kierspe. Die in Dessau geborene Frau wandte sich in der Volmestadt völlig neuen Aufgaben zu. Zuvor lebte sie 23 Jahre in Sachsen-Anhalt, studierte dort Maschinenbau und Betriebswirtschaft, arbeitete anschließend 23 Jahre in Thüringen, und sammelt jetzt im Fernstudium Kenntnisse in einem ganz anderen Fach: Angewandte Psychologie. Ihr Ziel: Einsatz in der Seelsorge oder in der Beratung. Man wird in Zkunft noch mehr von Monika-Marie Finke hören.

Meinerzhagener Zeitung vom 10.6.2003

Gefühle sind die Brenneisen der Seele

Autorin stellte “bittersüße” Texte vor

Von Bärbel Schlicht

Kierspe - Ihre große Leidenschaft ist das Schreiben. Schon als kleines Schulmädchen hat Monika-Marie Finke damit begonnen. Am Freitagabend stellte die 49-Jährige ihr erstes Buch, eine Sammlung von Gedichten und kleinen Geschichten, im Rathaus einem breiteren Publikum vor.

Mit “Bitter-Süss” zeichnet die Autorin unter ihrem Mädchennamen Monika-Marie Rossa den Weg einer Frau nach, der geprägt ist von der Liebe, dem Schmerz und der Hoffnung. So sind ihre kleinen Gedichte lyrische Momentaufnahmen des Lebens, des Empfindens und des Glücks.

Vieles ist autobiographisch, zeichnet die Entwicklung einer Frau nach, die begreift, empfindet und immer auf der Suche ist nach offenen Herzen. Und Monika-Marie Finke ist ein solches. Mit ihrem natürlichen Charme und ihrer Kreativität, die sich auch in den Bildern zeigt, die sie während der Lesung ausgestellt hatte und die sich auch in ihrem Buch wieder finden, zog sie die Besucher schnell in ihren Bann.

Auch ihre Bilder sind Momentaufnahmen. Sie zeigen ihre Sichtweise der Dinge: der Blick aus dem Fenster, Regentropfen an der Fensterscheibe oder einfach nur fokussiert auf ein Detail. Monika-Marie Finke ist ein positiver Mensch. Ihre Gedichte und Essays sind Ausdruck davon. Selbst traurige Momente in ihrem Leben sind nicht negativ, gewinnen in ihrem Denken etwas Positives und bringen sie weiter. Die Intensität ihrer Gefühlswelt wird besonders deutlich in den Zeilen “Gefühle gehen nicht wie Uhren, Gefühle kennen keinen Tag, Gefühle sind die Brenneisen der Seele.”

Die Bilder und Texte regen zum Nachdenken an und lassen inne halten vom Alltäglichen. Besonders anrührend ihre Geschichte in einem Lüdenscheider Café. Ihre Gesprächspartnerin, eine taubstumme Türkin. Doch mit der Sprache des Herzens gelingt es der Autorin, sofort einen Dialog herzustellen. Ihre natürliche Begabung, den menschen ins Herz zu schauen, wird hier besonders deutlich.

Texte und Flötentöne ein Hörgenuss

Die Lesung wurde von Sarah Finke aus Halver, der Nichte der Autorin und Landessiegerin bei “Jugend musiziert”, begleitet. Auf der Querflöte spielte die junge Musikerin Stücke von Vivaldi, Jan Harnell und Benny Anderson.

Monika-Marie Finke wurde 1953 in Dessau geboren. Sie studierte Maschinenbau und Betriebswirtschaft. Ihre zweite Ehe verschlug sie mit ihren drei Söhnen vor drei Jahren nach Kierspe. Ihr Buch “Monika-Marie Rossa - Bitter-Süss” ist für 17,50 Euro im Buchhandel erhältlich.

Westfälische Rundschau vom 10.6.2003

Geschichten aus dem Leben

Autorin gewinnt bei "Bitter-Süß"-Lesung schnell die Sympathien des Publikums

Kierspe - "Bitter-Süß" heißt das Buch, aus welchem Monika-Marie Finke am Samstagabend in der Kunstwerkstatt "Hin'z Ur Kunst" vorlas, und eine aufmerksame Gruppe von interessierten Gästen war gekommen, um ihr zuzuhören. Doch nicht nur das Gehörte machte aufmerksam, auch für die Augen gab es wohltuende Ruhepunkte: Dekoriert war der Raum mit warmem Kerzenlicht und über den Tischkanten fallenden Stoffen, wie zufällig hingelegt. Ein bunter Wiesenblumenstrauß schmückte den Tisch, an dem Monika-Marie Finke saß und las, und von einem Notenständer blickte "Bitter-Süß" den Besuchern entgegen.

"Veröffentlicht habe ich das Buch unter dem Namen Monika-Marie Rossa", erklärte die Autorin. "Rossa ist der Name meiner verstorbenen Großmutter, die ich heute immer noch sehr verehre." Persönlich wie ihre Namenswahl waren auch ihre Geschichten und Gedanken: Man merkte ihnen sogleich an, sie waren nicht erdacht, sie waren erlebt. Mal waren es nur ein paar Worte, die Monika-Marie Finke in den Raum stellte, und doch gaben sie oft Großes wieder. Egal, ob es um ihre ersten grauen Haare ging, eine geborgte Liebe oder die Tränen am Fenster, in all ihren Geschichten fanden sich auch viele der Zuhörer wieder. Oft bekam sie spontan Beifall für einen Satz.

Persönlich, nicht konstruiert, so wie ihre Geschichten, so sind auch die Fotos, mit denen das Buch illustriert ist und die am Samstagabend in Mühlen-Schmidthausen ebenfalls ausgestellt waren: Eine Gardine im Fenster, ein Schattenspiel vor einer Jalousie, alles war eine augenblickliche Stimmung, eine Momentaufnahme. Umrahmt hatte die Lesung die Nichte von Monika-Marie Finke. Sarah spielte auf der Querflöte Abschnitte aus Vivaldis "Vier Jahreszeiten", aber auch moderne Kompositionen.

Meinerzhagener Zeitung vom 7.7.2003

Homepage mit viel Poesie

Monika-Marie Finke präsentiert sich und ihr Erstlingswerk „Bitter-Süß“ jetzt im Internet

Von Rolf Haase

KIERSPE „Poetisch spricht Monika-Marie Finke, mit künstlerischem Namen, Rossa, in einem ihrer Gedichte die dahineilenden Jahre an, meint das zunehmende Alter, auch ihr eigenes.“ Das ist eine der Pressestimmen zu den Lesungen der Kiersper Autorin aus ihrem Erstlingswerk „Bitter-Süß“, die sich auf ihrer brandneuen Homepage finden. Diese ist an einem Computer mit Internetanschluss unter www.monika-marie-rossa.de aufrufbar.

In einer anderen Pressestimme heißt es: „Es ist zwar ihr erstes Buch, aber natürlich kein Anfang“, denn „ihre große Leidenschaft ist das Schreiben“. Monika-Marie Finke schreibt über sich und ihre Gefühle: „Gefühle werden beim Namen genannt. Fotos gönnen den Augen keine Ruhe-Oasen. Natürlich auch eine Form des Striptease.“ So weit die Pressestimmen auf der Homepage.

Auf der Startseite finden sich die Links Portrait, Buch, Fotos und Beratung. In letzterer Rubrik wendet die Autorin sich in einem Gedicht direkt an den Besucher: „Es ist als zöge jemand den Schleier von meiner Seele, als lege mir jemand seinen Mantel um. Die Tränen versiegen, mein Lächeln beginnt neu zu leben“. Sie stellt fest: „Im Leben hat jeder von uns hin und wieder das Gefühl, vor einem sinnbildlichen Berg zu stehen. Er nimmt einem die Sicht, er macht, dass es dunkel ist, und seine Besteigung scheint schier unmöglich. Solche Berge entstehen in der Regel ja durch die Anhäufung vieler kleiner Sandkörner. Ich möchte Ihnen hiermit anbieten, sich mit mir über eben diese Sandkörner zu unterhalten.“ Diese Gespräche, die auf Wunsch anonym bleiben, finden per E-Mail unter ihrer E-Mail-Adresse beratung@monika-marie-rossa.de statt. Sie sind zweimal kostenfrei, doch danach müssen die Nutzer für den Service bezahlen.

Unter Portrait findet sich ein Lebenslauf der Autorin, der eindrucksvoll und doch mit weitgehend nüchternen Fakten beschreibt, dass sie 1953 in Dessau geboren wurde, eine Lehre als Exportkauffrau absolviert hat und sich danach noch das Studium von Maschinenbau und Betriebswirtschaft anschloss, das sie dann im Alter von 23 Jahren beendete. Anschließend ging sie nach Thüringen. Zum Ausgleich hatte sie immer schon geschrieben, jetzt probierte sie noch das Musizieren und Theaterspielen aus und arbeitete in der Seelsorge, bis die Erkenntnis feststand, dass es für sie eben doch das Schreiben ist. Nach weiteren 23 Jahren kam sie nach Nordrhein-Westfalen. Ihr Lebenslauf verrät, was sie auch noch mit Worten unterstreicht: „Ich mag Menschen mit ihren Geschichten, ihrem Lachen und Weinen, mit ihrem ganzen Dasein. Und ich lerne täglich neu hinzu. Bin neugierig auf das Leben, auch das jeden Tag neu.“

Zu sehen sind auf der Homepage zahlreiche Fotos, unter dem Link Portrait Aufnahmen aus ihrer eigenen Kindheit, aber außerdem gibt es eine Bildergalerie von Fotos, die Monika-Marie Finke selbst fotografiert hat. Einer ihrer weiteren Schwerpunkte. Vielfach sind es Stillleben wie ein Wecker, ein paar alte abgelaufene Schuhe oder ein Fenster, aber auch Strukturen aus der Natur wie die knorrige Rinde eines Baumes oder Regentropfen auf einer Scheibe. Allen eigen ist etwas Nachdenkliches, wie auch den Gedichten, die aus der Feder der Autorin stammen: „Tränen laufen über meine Seele, decken Narben zu wie mit Balsam. Tränen spülen Schmerzensreste weg.“

Unter der Rubrik Buch findet sich neben einer Abbildung des Bandes „Bitter-Süß“ eine kurze Inhaltsangabe, die dem Leser sagt, worum es geht, doch ebenso zum Lesen animieren will: „Monika-Marie Rossa (so der Name ihrer verstorbenen Großmutter) zeichnet mit ihrem Debüt den Weg einer Frau, der gesäumt ist von Liebe, Schmerz und Hoffnung. Mit leisen Worten malt sie ihre Bilder und erzählt ihre Geschichten. Der Leser wird sich in diesem Buch verlieren und finden.“

Über die entsprechenden Links lässt sich der Band zum Preis von 17,50 Euro bestellen, doch der Besucher stößt auch auf der Homepage auf eine Auswahl an Geschichten und Gedichten.

Unter Neues wird auf die im nächsten Jahr stattfindenden Lesungen und Fotoausstellungen hingewiesen, fest stehen bislang Termine in ihrem Geburtsort Dessau und in Pößneck in Thüringen, wo sie viele Jahre gelebt hat.

Ein Besuch auf der Homepage von Monika-Marie Finke ist auf jeden Fall lohnend – er macht Lust auf mehr.

Meinerzhagener Zeitung vom 26. November 2003

 

Gefühlvolle Texte und Bilder

Monika-Marie Rossa stellt in der Pößnecker Gottesackerkirche ihr Buch "Bitter-Süß" vor   Von OTZ-Redakteur Marius Koity Pößneck. "Erst, wenn man eine Weile weg ist, merkt man, wie schön es hier ist", sagt Monika-Marie Rossa. Vor vier Jahren ist sie einer neuen Liebe wegen nach Kierspe in Nordrhein-Westfalen gezogen. Doch mit großer Freude kommt sie immer wieder nach Pößneck, wo die 50-Jährige - dieses Alter sieht man ihr gar nicht an - und Mutter dreier Söhne ein Großteil ihres Lebens verbracht hat. Gestern war es wieder einmal soweit und der Anlass ihres jetzigen Aufenthaltes in der Stadt ist ein besonderer.

Am Freitag um 19 Uhr eröffnet Monika-Marie Rossa in der Pößnecker Gottesackerkirche nämlich eine Ausstellung mit fünfzehn Fotografien, die sie in ihrem Buch "Bitter-Süss" veröffentlicht hat. Der gepflegt edierte Band, der vor zwei Jahren im Seltmann & Hein Verlag Köln und Lüdenscheid erschienen ist, enthält Gedichte und kurze Prosa, und daraus wird Monika-Marie Rossa zur Vernissage auch lesen.

Der Abend soll zu einem Sehen-und-Hören-Erlebnis werden, gibt Monika-Marie Rossa zu verstehen. So werden die Texte, die sie vorträgt, auch auf eine Leinwand projiziert, wodurch der Bogen zu den Fotografien an den Wänden der Galerie gespannt wird. Mit musikalischen Einlagen an der Blockflöte von Cerstin und Markus Schwarz aus Pößneck wird sich die Ausstellungseröffnung schließlich zu einem Lesekonzert entwickeln.

Monika-Marie Rossa - mit bürgerlichem Namen Monika-Marie Finke - stammt aus Dessau. Sie lernte Exportkauffrau, studierte Maschinenbau und Betriebswirtschaft und kam mit 23 Jahren nach Pößneck, eine Stadt mit "herrlich alten Häusern", wie sie auf ihrer Homepage http://www.monika-marie-rossa.de schreibt. Nach weiteren 23 Jahren zog sie dann nach Nordrhein-Westfalen, wo sie ein Psychologie-Studium aufnahm. Bereits in Pößneck, wo sie sich u. a. musikalisch probierte und in der Seelsorge arbeitete, fand Monika-Marie Rossa zum Schreiben.

Die gefühlvollen Texte aus ihren Debüt-Band "Bitter-Süss" kamen - Rezensionen zufolge - bislang gut beim Publikum an. Eine kurze Beschreibung des Buches liefert eines der Gedichte selbst: "Buch / Voller Gedanken / Seiten / Voller Zweifel / Buchstaben / In denen das Wort / Suchen / steht". Das Schreiben sei ihr "Ausgleich zu all den erklärbaren Dingen", so die Autorin, die auf den 110 Seiten ihres Buches Texte aus zwanzig Jahren gesammelt hat. Mit "leisen Worten" male sie ihre Bilder und erzähle sie ihre Geschichten, so der Verlag über Monika-Marie Rossa, und versichert wird: "Der Leser wird sich in diesem Buch verlieren und finden."

Tatsächlich erscheinen auch die Fotografien von Monika-Marie Rossa gefühlvoll. Die Bilder halten u. a. Stimmungen fest, die von der Natur erzeugt werden. Die Fotografien sind in Pößneck bis 30. Juni zu sehen.

In der Gottesackerkirche ist Monika-Marie Rossa übrigens nicht zum ersten Mal als Künstlerin zu erleben. Am 14. September 1999 hatte sie in dem von der damaligen Frauentheatergruppe der evangelischen Kirchgemeinde Pößneck inszenierten Theaterstück "Katharina von Bora" in glänzender Weise die Hauptrolle der "Lutherin" gespielt.

Ostthüringer Zeitung vom 12.05.2004